Nov. 2018: Stelltafel zur Bockbrauerei bei der Open-Air-Ausstellung
„Mieter*innen ein Gesicht geben — Gegen Verdrängung im Chamissokiez!“
Bockbrauerei: Verdrängung von Gewerbe, bedrohte Geschichte
Eigentümer: Bauwert AG seit 2016
Grundstücke Fidicinstraße 3, Schwiebusser Straße 14, 16
Gründung der Brauerei: 1839
Die jüngere Geschichte der Bockbrauerei
Von 1990 bis 2010 wurde das Gelände vom damaligen Eigentümer saniert und modernisiert. Dadurch entstand ein lebendiger und wirtschaftlich erfolgreicher Gewerbestandort mit einem Mietermix aus kleinen und mittleren Gewerbetreibenden und Kultureinrichtungen. Im April 2016 jedoch wurde das Gelände an den Großinvestor Bauwert AG unter Vorstand Jürgen Leibfried verkauft.
Es droht eine dreifache Zerstörung
Es droht die Zerstörung des Gewerbestandorts, des Geschichtsorts und der typischen Kreuzberger Mischung mit bezahlbaren Mieten.
Der Investor will laut der 2017 bekannt gewordenen Pläne großzügig abreißen und fünf- bis sechsgeschossige Gebäude mit Luxusappartements bauen. In größtmöglicher Anzahl, um — so vermuten Anwohner*innen — eine größtmögliche Rendite zu erzielen. Außer für einige Alibi-Gewerbe-Mieter soll laut Investor viel Platz für Luxus-Eigentumswohnungen geschaffen werden — das meiste Gewerbe muss(te) weichen.
Die Pläne lassen sogar befürchten, dass durch Baumaßnahmen mehrere denkmalgeschützte Keller zerstört werden. Durch diverse kleinere Versprechungen versucht der Eigentümer sein Bauprojekt durchzupressen. Unter anderem hat er dadurch bereits ein reguläres Bebauungsplan-Verfahren mit Bürger*innen-Beteiligung verhindert. Die meisten Parteien in der BVV sind in Gefahr, das Bauprojekt im Gegenzug gegen unverbindliche Versprechen durchzuwinken.
Zerstörung des lebendigen Gewerbe- und Kulturstandorts
Seitdem die Bauwert AG das Gelände gekauft hat wurden die Kleinhandwerker, Weinhändler und Kulturschaffenden einer nach dem anderen verdrängt — sei es durch die Verweigerung von üblichen Vertragsverlängerungen, anwaltlichen Druck u.v.m. Bis jetzt sind schon mindestens 17 von rund 30 gewerblichen und kulturellen Einrichtungen mitsamt ihrer Arbeitsplätze verschwunden:
Zuletzt musste das traditionsreiche Percussion Art Center (PAC) aufgeben. Damit ging für über hundert Trommelschüler*innen ihr Übungsort und dem Kiez eine einzigartige Kulturstätte unwiderbringlich verloren.
Drohende Zerstörung eines bedeutsamen Geschichts-OrtesDer Bau der Brauerei, einer der ersten Fabriken an diesem Ort, begann 1838. Im Frühjahr 1840 wurde hier das erste Bockbier ausgeschenkt, das je in Norddeutschland gebraut wurde. Zahlreiche Bockbierfeste fanden statt und ein Vergnügungspark entstand. Die Bockbrauerei war auch ein Ort der Arbeiter*innenbewegung, bevor er vom Nationalsozialismus vereinnahmt wurde.
Die ursprünglichen Pläne des Investors sahen den Bau von Tiefgaragen vor. Durch ihr Engagement ist es den Kiez-Initiativen gelungen, zumindest den Teil der Brauereikeller unter Denkmalschutz stellen zu lassen, in denen die Telefunken mbH in den Jahren von 1944 bis 1945 unter dem Tarnnahmen „Lore“ eine unterirdische Rüstungsfabrik eingerichtet hatte. Dort mussten ZwangsarbeiterInnen aus allen Teilen Europas sowie zeitweise auch KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen Elektronenröhren herstellen.
Der erreichte Denkmalschutz sollte von der Öffentlichkeit gegen Aufweichung verteidigt und mit Inhalt gefüllt werden.
Durch das Bauprojekt der Bauwert AG ist ein massiver Aufwertungsdruck zu befürchten, insbesondere auf das angrenzende Erhaltungsgebiet Chamissoplatz. Es drohen Mietsteigerungen, weiteres Ansteigen des Mietspiegels und dadurch Verdrängung der langjährig Ansässigen durch Investoren-Konsortien, Kapitalanleger*innen und zahlungskräftige Mieter*innen und Eigentümer*innen.
Die Kiez-Initiativen „Kiez aktiv: Bockbrauerei“ und „Denkmalschutz für die Bockbrauerei“ fordern:
Die gesamte Open-Air-Ausstellung unter https://mieterinnen-gesicht-geben.net/
„Mieter*innen ein Gesicht geben — Gegen Verdrängung im Chamissokiez!“
Bockbrauerei: Verdrängung von Gewerbe, bedrohte Geschichte
Eigentümer: Bauwert AG seit 2016
Grundstücke Fidicinstraße 3, Schwiebusser Straße 14, 16
Gründung der Brauerei: 1839
Die jüngere Geschichte der Bockbrauerei
Von 1990 bis 2010 wurde das Gelände vom damaligen Eigentümer saniert und modernisiert. Dadurch entstand ein lebendiger und wirtschaftlich erfolgreicher Gewerbestandort mit einem Mietermix aus kleinen und mittleren Gewerbetreibenden und Kultureinrichtungen. Im April 2016 jedoch wurde das Gelände an den Großinvestor Bauwert AG unter Vorstand Jürgen Leibfried verkauft.
Es droht eine dreifache Zerstörung
Es droht die Zerstörung des Gewerbestandorts, des Geschichtsorts und der typischen Kreuzberger Mischung mit bezahlbaren Mieten.
Der Investor will laut der 2017 bekannt gewordenen Pläne großzügig abreißen und fünf- bis sechsgeschossige Gebäude mit Luxusappartements bauen. In größtmöglicher Anzahl, um — so vermuten Anwohner*innen — eine größtmögliche Rendite zu erzielen. Außer für einige Alibi-Gewerbe-Mieter soll laut Investor viel Platz für Luxus-Eigentumswohnungen geschaffen werden — das meiste Gewerbe muss(te) weichen.
Die Pläne lassen sogar befürchten, dass durch Baumaßnahmen mehrere denkmalgeschützte Keller zerstört werden. Durch diverse kleinere Versprechungen versucht der Eigentümer sein Bauprojekt durchzupressen. Unter anderem hat er dadurch bereits ein reguläres Bebauungsplan-Verfahren mit Bürger*innen-Beteiligung verhindert. Die meisten Parteien in der BVV sind in Gefahr, das Bauprojekt im Gegenzug gegen unverbindliche Versprechen durchzuwinken.
Zerstörung des lebendigen Gewerbe- und Kulturstandorts
Seitdem die Bauwert AG das Gelände gekauft hat wurden die Kleinhandwerker, Weinhändler und Kulturschaffenden einer nach dem anderen verdrängt — sei es durch die Verweigerung von üblichen Vertragsverlängerungen, anwaltlichen Druck u.v.m. Bis jetzt sind schon mindestens 17 von rund 30 gewerblichen und kulturellen Einrichtungen mitsamt ihrer Arbeitsplätze verschwunden:
- animo Bau GmbH
- Goltz23
- Furore Werbung
- de
- City Bus
- Assello
- Vincent Renard
- Autos+Weine. Der Weinladen
- Vini Culture
- Paasburg’s . Wein aus Leidenschaft
- Segelschule Große Freiheit
- U.T. e.V.
- P2 Objekt Grün
- Classic Pianos Berlin
- Weing’schäft
- Elektro Bayer GmbH
- TVSmiles
- Herminghaus
Zuletzt musste das traditionsreiche Percussion Art Center (PAC) aufgeben. Damit ging für über hundert Trommelschüler*innen ihr Übungsort und dem Kiez eine einzigartige Kulturstätte unwiderbringlich verloren.
Drohende Zerstörung eines bedeutsamen Geschichts-OrtesDer Bau der Brauerei, einer der ersten Fabriken an diesem Ort, begann 1838. Im Frühjahr 1840 wurde hier das erste Bockbier ausgeschenkt, das je in Norddeutschland gebraut wurde. Zahlreiche Bockbierfeste fanden statt und ein Vergnügungspark entstand. Die Bockbrauerei war auch ein Ort der Arbeiter*innenbewegung, bevor er vom Nationalsozialismus vereinnahmt wurde.
Die ursprünglichen Pläne des Investors sahen den Bau von Tiefgaragen vor. Durch ihr Engagement ist es den Kiez-Initiativen gelungen, zumindest den Teil der Brauereikeller unter Denkmalschutz stellen zu lassen, in denen die Telefunken mbH in den Jahren von 1944 bis 1945 unter dem Tarnnahmen „Lore“ eine unterirdische Rüstungsfabrik eingerichtet hatte. Dort mussten ZwangsarbeiterInnen aus allen Teilen Europas sowie zeitweise auch KZ-Häftlinge unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen Elektronenröhren herstellen.
Der erreichte Denkmalschutz sollte von der Öffentlichkeit gegen Aufweichung verteidigt und mit Inhalt gefüllt werden.
- Weitere Zerstörung des typischen Kreuzberger Milieus durch Gentrifizierung
Durch das Bauprojekt der Bauwert AG ist ein massiver Aufwertungsdruck zu befürchten, insbesondere auf das angrenzende Erhaltungsgebiet Chamissoplatz. Es drohen Mietsteigerungen, weiteres Ansteigen des Mietspiegels und dadurch Verdrängung der langjährig Ansässigen durch Investoren-Konsortien, Kapitalanleger*innen und zahlungskräftige Mieter*innen und Eigentümer*innen.
Die Kiez-Initiativen „Kiez aktiv: Bockbrauerei“ und „Denkmalschutz für die Bockbrauerei“ fordern:
- Die Wiederherstellung des Areals als Gewerbehof für kieznahes Gewerbe und Kulturprojekte zu bezahlbaren Mieten
- Ein ordnungsgemäßes Bebauungsplanverfahren mit umfassender Anwohner*innen-Beteiligung
- Garantierte informationelle Transparenz aller Parteien und Offenlegung der Investorenpläne
- Keine Aufweichung des erreichten Denkmalsschutzes (Ort von Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion 1944/45)
- Erweiterung des Denkmalschutzes auf die einmaligen Brauereikeller aus dem 19. Jahrhundert
- Keine bauliche Verdichtung durch Luxus-Eigentumswohnungen
Die gesamte Open-Air-Ausstellung unter https://mieterinnen-gesicht-geben.net/