Rückblick Fahrradtour — Betongold, Aufwertung, Verdrängung
Am 08.09.2023 führten wir — die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG — im Rahmen der Kreuzberger Kiezwoche wieder eine Fahrradtour zu Orten der Aufwertung und Verdrängung und des Betongoldes in Kreuzberg 61 durch.
Die Tour startete vor dem Gelände der Bockbrauerei und endete nach 2,5 Stunden im Gleisdreieck-Park.
Die angefahrenen Baustellen waren nicht das erste Mal Thema einer Fahrradtour, aber es beeindruckte doch viele Teilnehmende, welches Ausmaß der Stadtzerstörung diese ausüben.
Angefangen mit dem Gelände der ehemaligen Bockbrauerei, auf dem der Investor Bauwert ein intaktes Kleingewerbe-Areal verdrängte und zerstörte und nun überwiegend Luxuswohnungen aus Beton, Stahl und Glas bauen lässt.
Die Nachbarschaftsinitiative "Kiez-Aktiv: Bockbrauerei" informierte über die aktuellen Entwicklungen zum Neubauprojekt.
Gegenwärtig wird der Prozess der Planung und Entwicklung des Geländes als Modellprojekt der Zusammenarbeit zwischen "Zivilgesellschaft", Politik und Verwaltung gepriesen, als eine "gemeinwohlorientierte" Entwicklung bezahlbaren Wohnraums.
Dieser Prozess ist aber auch heftigst umstritten. Viele Initiativen und Akteur*innen formulieren Widerspruch und sprechen von Augenwischerei.
Danach ging es zur Baustelle des Postscheckamts, wo einst die CG-Gruppe und nach weiterem Verkauf des Geländes an die ART Invest ihre Beton-Praxis sehr eindrucksvoll präsentiert und wie üblich: ein bisschen "sozialer Wohnungsbau", ansonsten viel teures Gewerbe und Luxuswohnungen im Neubau.
Ein paar Meter entfernt besuchten wir das fertig gestellte Stadtquartier "Hallesche Straße": hier sieht mensch dann das, was überall in dieser Stadt gebaut wird: hauptsächlich Eigentumswohnungen — oft auch für den Zuzug von kapitalkräftigen Menschen gebaut — und somit für die meisten Berliner*innen unbezahlbar, teilweise mit Leerstand oder nur temporärer Nutzung, noch eine Hotelanlage mehr und Gewerbe, was die meisten nicht brauchen. Diese fertiggestellten Gebäude tragen natürlich zur Aufwertung bei, sodass im näheren Umfeld Mieter*innen mit Verdrängung konfrontiert werden.
Wir fuhren dann zum "Hafenplatz": ein Gebäudekomplex, der sich im Spekulationsprozess befindet und wohl auch zeitnah zum Luxusort aufgewertet wird.
Die Häuser auf dem Hafenplatz stehen für den typischen Gentrifizierungsprozess, den so viele Areale und Immobilien durchmachen: bezahlbarer Wohnraum wird vernichtet, Mieter*innen verdrängt, das Areal mehrfach verkauft, Wohnraum verfällt, es laufen Zwischennutzungen mit geflüchteten Menschen, die in äußerst beengten Wohnverhältnissen leben müssen und sich der Investor nebenbei noch eine goldene Nase verdient, bevor die Gebäude abgerissen und mit Luxuswohnungen bebaut werden — Hand in Hand mit der kapitalistischen Ausrichtung von Politik, Verwaltung, Investoren.
Zuletzt steuerten wir die geplante "Urbane Mitte" im Gleisdreieck Park an und ein Aktivist der örtlichen Initiative berichtete von den aktuellen Prozessen: die geplante "Urbane Mitte" mit 125 000 Quadratmeter Gewerbe, verteilt auf sieben Hochhäuser, mitten im Park, basierend auf Plänen, die 20 Jahre alt sind, das Pendant des Potsdamer Platzes — purer Größenwahnsinn!
Fertiggestellte Luxusbauten, Neubauprojekte, Areale in der Verwertungsmaschinerie, Verdichtung — sichtbar in Kreuzberg 61, wie überall in der Stadt!
Viel Leerstand in diesen Betonwüsten, viele Quadratmeter mit einer (geplanten) Bebauung, die nur die reicher machen, die eh schon alles haben und vor allem ein ökologisches Desaster in Zeiten der klimatischen Veränderungen.
Die Fahrradtour hat uns wieder Mal gezeigt, wie weit wir von einer Sozialen Stadt für Alle entfernt sind!
WEM GEHÖRT KREUZBERG — September 2023
Am 08.09.2023 führten wir — die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG — im Rahmen der Kreuzberger Kiezwoche wieder eine Fahrradtour zu Orten der Aufwertung und Verdrängung und des Betongoldes in Kreuzberg 61 durch.
Die Tour startete vor dem Gelände der Bockbrauerei und endete nach 2,5 Stunden im Gleisdreieck-Park.
Die angefahrenen Baustellen waren nicht das erste Mal Thema einer Fahrradtour, aber es beeindruckte doch viele Teilnehmende, welches Ausmaß der Stadtzerstörung diese ausüben.
Angefangen mit dem Gelände der ehemaligen Bockbrauerei, auf dem der Investor Bauwert ein intaktes Kleingewerbe-Areal verdrängte und zerstörte und nun überwiegend Luxuswohnungen aus Beton, Stahl und Glas bauen lässt.
Die Nachbarschaftsinitiative "Kiez-Aktiv: Bockbrauerei" informierte über die aktuellen Entwicklungen zum Neubauprojekt.
Dann ging es zum sogen. Dragoner Areal und wie auf dem Gelände der Bockbrauerei wurde bereits langjährig ansässiges Kleingewerbe verdrängt.
Jedoch wurden hier in den letzten Jahren Verwertungs- und Privatisierungspläne durch einen starken Protest durchkreuzt.Gegenwärtig wird der Prozess der Planung und Entwicklung des Geländes als Modellprojekt der Zusammenarbeit zwischen "Zivilgesellschaft", Politik und Verwaltung gepriesen, als eine "gemeinwohlorientierte" Entwicklung bezahlbaren Wohnraums.
Dieser Prozess ist aber auch heftigst umstritten. Viele Initiativen und Akteur*innen formulieren Widerspruch und sprechen von Augenwischerei.
Danach ging es zur Baustelle des Postscheckamts, wo einst die CG-Gruppe und nach weiterem Verkauf des Geländes an die ART Invest ihre Beton-Praxis sehr eindrucksvoll präsentiert und wie üblich: ein bisschen "sozialer Wohnungsbau", ansonsten viel teures Gewerbe und Luxuswohnungen im Neubau.
Ein paar Meter entfernt besuchten wir das fertig gestellte Stadtquartier "Hallesche Straße": hier sieht mensch dann das, was überall in dieser Stadt gebaut wird: hauptsächlich Eigentumswohnungen — oft auch für den Zuzug von kapitalkräftigen Menschen gebaut — und somit für die meisten Berliner*innen unbezahlbar, teilweise mit Leerstand oder nur temporärer Nutzung, noch eine Hotelanlage mehr und Gewerbe, was die meisten nicht brauchen. Diese fertiggestellten Gebäude tragen natürlich zur Aufwertung bei, sodass im näheren Umfeld Mieter*innen mit Verdrängung konfrontiert werden.
Wir fuhren dann zum "Hafenplatz": ein Gebäudekomplex, der sich im Spekulationsprozess befindet und wohl auch zeitnah zum Luxusort aufgewertet wird.
Die Häuser auf dem Hafenplatz stehen für den typischen Gentrifizierungsprozess, den so viele Areale und Immobilien durchmachen: bezahlbarer Wohnraum wird vernichtet, Mieter*innen verdrängt, das Areal mehrfach verkauft, Wohnraum verfällt, es laufen Zwischennutzungen mit geflüchteten Menschen, die in äußerst beengten Wohnverhältnissen leben müssen und sich der Investor nebenbei noch eine goldene Nase verdient, bevor die Gebäude abgerissen und mit Luxuswohnungen bebaut werden — Hand in Hand mit der kapitalistischen Ausrichtung von Politik, Verwaltung, Investoren.
Zuletzt steuerten wir die geplante "Urbane Mitte" im Gleisdreieck Park an und ein Aktivist der örtlichen Initiative berichtete von den aktuellen Prozessen: die geplante "Urbane Mitte" mit 125 000 Quadratmeter Gewerbe, verteilt auf sieben Hochhäuser, mitten im Park, basierend auf Plänen, die 20 Jahre alt sind, das Pendant des Potsdamer Platzes — purer Größenwahnsinn!
Fertiggestellte Luxusbauten, Neubauprojekte, Areale in der Verwertungsmaschinerie, Verdichtung — sichtbar in Kreuzberg 61, wie überall in der Stadt!
Viel Leerstand in diesen Betonwüsten, viele Quadratmeter mit einer (geplanten) Bebauung, die nur die reicher machen, die eh schon alles haben und vor allem ein ökologisches Desaster in Zeiten der klimatischen Veränderungen.
Die Fahrradtour hat uns wieder Mal gezeigt, wie weit wir von einer Sozialen Stadt für Alle entfernt sind!
WEM GEHÖRT KREUZBERG — September 2023