Wir — die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG — möchten gerne die Karte der Verdrängungsprozesse für "61" aktualisieren: viele Mietshäuser haben nicht nur die Abgeschlossenheitserklärung, sondern sind mittlerweile in Eigentumswohnungen umgewandelt. Kündigungen wegen 'Eigenbedarf' haben Hochkonjunktur. Ferienwohnungen in lukratives möbliertes, zeitlich befristetes Wohnen übertragen. Kleingewerbetreibende verdrängt...
Schaut doch mal in der Karte nach, ob in euren Häusern Daten aktualisiert werden sollten oder ob euer Haus überhaupt schon auf der Karte ist.
Vernetzungstreffen der "Kreuzberg 61-Initiativen“ am 14.06.2016

Für den 14.06. luden wir — die Stadtteilinitiative WEM GEHÖRT KREUZBERG — verschiedene mieten-, stadtpolitische und nachbarschaftlich organisierte Initiativen aus dem „61er Kreuzberger Stadtteil“ zu einem Vernetzungstreffen in den Blauen Salon im Mehringhof ein.

Wir wissen alle um die verschiedenen Auseinandersetzungen in unserer Stadt, sei es in Bezug der Wohnungsfrage, im Wegbrechen der gewachsenen sozialen Strukturen, in der Frage der wachsenden Armut oder des immer offeneren auftretenden Rassismus.

Gleichzeitig entsteht immer mehr Widerspruch und Widerstand zu den bestehenden Verhältnissen und Bedingungen, auch in Kreuzberg 61. Aber oftmals fehlen die Bezüge untereinander, das Wissen voneinander.
Die Intension des Treffens war es, dass die verschiedenen eingeladenen Initiativen sich vorstellen und kennenlernen und ihre jeweiligen Schwerpunkte und Themen benennen.

Schnell war den Beteiligten der etwa 15 anwesenden Initiativen klar, dass es gemeinsame inhaltliche Schnittmengen gibt, etwa in der Frage der steigenden Mieten, der Verdrängung oder der sogenannten „Aufwertung“ durch Neubauprojekte.

Der Privatisierungsprozess auf dem sogenannten Dragonerareal, die geplanten Hochhaus-Neubauten am Rande des Gleisdreiecks, die alltägliche Arbeit der „Bürgergenossenschaft Südstern“, der Verkauf des Bockbrauerei-Geländes und die Verdrängung des ansässigen Gewerbes — all diese Beispiele stehen für enorme und rasant verlaufende Veränderungen innerhalb nachbarschaftlicher und gewachsener Sozialstrukturen durch massive Verwertungs- und Verdrängungsprozesse.

Über das Kennenlernen hinaus wurde auch das Anliegen artikuliert, eine regelmäßige Vernetzungsstruktur innerhalb Kreuzberg 61 aufzubauen. Einerseits als Plattform eines Informationsaustausches und einer gegenseitigen Unterstützung, andererseits aber auch um mögliche gemeinsame Prozesse und Aktivitäten zu erarbeiten, die wiederum auch die jeweilige eigene Arbeit stärken werden.

Praktisch wurden an dem Abend auch einige Stadtteilaktivitäten der nahen Zukunft vorgestellt, als Möglichkeit den eingeleiteten Prozess zu vertiefen und die eigenen Themen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden zu lassen:

So 17.07. um 11.30 Uhr Stadtteildemo von der Bockbrauerei durch den Chamisso-Kiez zum sogenannten Dragonerareal. Dort findet ab 14 Uhr die „Dragonale“ statt — ein Musikfest auf dem Gelände des Clubs Gretchen

Sa 13.08. „Herein in das Stadtteilwohnzimmer und heran an die Lange Tafel“ — Essen, Trinken, Palavern auf dem sogen. Dragonerareal

Sa 03.09. die Initiative MOG 61 feiert ihr Straßenfest in der Mittenwalder Straße

vom 09.09.-17.09. die Kreuzberger Kiezwoche zwischen Kreuzberg, Mehringdamm, Möckernstraße und Landwehrkanal und damit verbunden am Sa 17.09. das Horner Straßenfest in der Hornstr.

Sa 10.09. die berlinweite stadtpolitische und außerparlamentarische Demonstration

WEM GEHÖRT KREUZBERG — Juni 2016