• slider 001 1
  • slider 001
  • 2020 Parolen
Video von der Demo am 14.04.2018

WIDERSETZEN — Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn


Pressemitteilung 14.04.2018: Demo gegen #Mietenwahnsinn bringt viel mehr Menschen auf die Straße als erwartet

Es ist ein Meer aus bunten Schirmen auf der Auftaktkundgebung. Bei der heutigen Demonstration gegen Mietenwahnsinn und Verdrängung schätzen die Veranstalter*innen trotz des Regens ca. 25.000 Teilnehmer*innen.

Angemeldet waren nur 4.000, doch es sind sehr viel mehr Menschen gekommen. Sie demonstrieren in nie da gewesener gesellschaftlicher Breite gegen die Wohnungskrise, die in allen großen Städten zum bestimmenden Lebensgefühl geworden ist. Sie fordern, den schon lange nicht mehr funktionierenden Markt, der Spekulation fördert und Wohnungsbau verhindert, stark zu regulieren. Verdrängung als Geschäftsmodell der Immobilienwirtschaft dürfe eine Gesellschaft nicht akzeptieren. Ein außerparlamentarisches Bündnis aus 250 Gruppen, von Mieter- und Nachbarschaftsinitiativen, Kulturgruppen, Hausprojekten, Sozialen Einrichtungen, Mietervereinen, Sozialverbänden, Gewerkschaften bis hin zu Kirchen, widersetzt sich der Logik der Finanzmärkte, nach der Wohnraum nur noch ein Handelsgut ist.
Aufruf für die mietenpolitischen Aktionstage vom 04.-14.04. und Demo 14.04.


09.04.2018 Einführungs-Statement zum Pressegespräch der Demo: „Gemeinsam gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn widersetzen“ am 14.04.

Die Wohnungskrise betrifft alle! Die Wohnungskrise ist inzwischen für die meisten Menschen in Berlin direkt zu spüren. In der Stadt, in der 85% aller Haushalte Mietwohnungen sind, ist die Verdrängung von Menschen aus ihren Vierteln und damit die Zerstörung von Kiezen als funktionierende Sozialräume, zu einer leidvollen Alltagserfahrung geworden. Viele haben selbst schon eine Verdrängung hinter sich oder haben Freunde und Bekannte, die jetzt nicht mehr in der Nachbarschaft wohnen, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten. Verdrängung heißt dabei immer: Unfreiwilliger Umzug, Zerstörung von Lebensplänen und Verlust von sozialen Bindungen.
Stellungnahme zur Performance

„Der Ausverkauf von Friedrichshain-Kreuzberg geht weiter, bis wir die Immobilienblase platzen lassen“ am 21.03.2018 während der BVV-Versammlung im Rathaus Yorckstraße

2018 03 21 Performance Rathaus01Der Zeitpunkt, das geben wir zu, war nicht der günstigste. Es war nicht unsere Absicht die Debatte, noch die Resolution gegen Rassismus, die die Bezirksverordneten gerade austrugen, als wir in das Parlament einzogen, zu stören. Im Gegenteil begrüßen wir antirassistisches Engagement auf allen Ebenen!

Aber stören wollten wir bewusst eine bezirksparlamentarische Sitzung! Denn die Verdrängung, Entmietung und der Ausverkauf in unseren Stadtteilen, geht ungehindert weiter, trotz oder auch mit einer „linken“ Bezirksregierung.
Das Gelände der Bockbrauerei, das ehemalige Postscheckamt, das Bauprojekt in der Rigaer Straße 71-73, die Neubauten in der südlichen Friedrichstadt, die Mietsteigerungen in der Otto-Suhr-Siedlung, die Google-Expansion, die Fläche in der Cuvrystraße, die vielen Luxusneubauten, die unzähligen Eigentumswohnungen, Zwangsräumungen, Modernisierungen, Mieterhöhungen, Entmietungen, Ferienwohnungen — die Liste der Gentrifizierung ist unendlich lang.
Umwandlung in Eigentum — Verkauf von Mietwohnungen

Vernetzung für einen Erfahrungs- und Ideenaustausch für Mieter*innen

Hier ein Beispiel aus einem der ehemaligen Taekkerhäuser:


Das Haus in der Kreuzberger Arndtstraße 14 mit 9 Wohneinheiten wurde 2008 von der Firma Taekker gekauft. 2012 wurde es durch Taekker in Eigentum umgewandelt und aufgeteilt. Im April 2017 tritt Taekker als Geschäftsführer zurück und verkaufte das Haus an Round Hill Capital.
Residea — Tochtergesellschaft von Taekker — bleibt nach Namensumbenennung Hausverwaltung unter der alten Adresse am Paul-Lincke-Ufer.
Willibald-Alexis-Str. 34 ─ Die Geschichte wiederholt sich…

1980 WAXVielleicht erinnern sich einige: Das ehemals besetzte, dann viele Jahre der Gewobag gehörende Haus Willibald-Alexis-Str. 34 wurde 2004 privatisiert. Nach spekulativen Weiterverkäufen wurden  2011 die Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt und die meisten der Wohnungen sind mittlerweile an private Einzeleigentümer*innen verkauft.

Während der Verkaufsprozesse wurden die Mieter*innen mit abstrusen Vorwürfen und Abmahnungen überzogen, sogar ein externer Internetblog wurde bezichtigt, „Beleidigung, Nötigung und Sachbeschädigung“ betrieben zu haben.

Nun geht’s für einen Mieter auf dieselbe Weise weiter. Im Oktober 2017 ─ 2,5 Jahre nach Wohnungskauf im Mai 2015 ─ „entdeckte“ der neue Eigentümer eine angebliche Neubeschriftung mit einem  2. Namen am Klingelschild und konstruierte daraus eine Abmahnung wegen illegaler Untervermietung.
07.12.2017: Offener Brief an Senatorin Katrin Lompscher zur Situation der Mieter*innen Maybachufer 40-42 und Manitiusstraße 17-19

Sehr geehrte Frau Lompscher,

wir wenden uns auf diesem Weg an Sie und die Öffentlichkeit, um auf ein himmelschreiendes Unrecht aufmerksam zu machen. Explizit an Sie wenden wir uns mit diesem Offenen Brief, weil Sie die Möglichkeit haben, dieses Unrecht zu verhindern.
27.11.2017 Pressemitteilung Peng! Kollektiv: Haunted Landlord — Die Rückkehr der Entmieteten

Ein von Peng! programmierter Bot ruft automatisiert eine Woche lang mehrmals am Tag und zu verschiedenen Uhrzeiten bei Immobilienfirmen und Hauseigentümer*innen an und spielt die Schicksale der von ihnen verdrängter Mieter*innen ab.
Die Entmieteten kehren zurück, um diejenigen zu plagen, die sie auf die Straße gesetzt haben.
Dafür sammelte das Peng! Kollektiv Geschichten von Betroffenen aus Berlin, Leipzig und Frankfurt und ließ sie von Schauspieler*innen nachsprechen.
Oranienstraße in Kreuzberg — Verdunkelung statt Festival of Lights

Um zu zeigen wie sich die Oranienstraße entwickeln wird, wenn die Mieten weiter ins Uferlose steigen, veranstalteten Gewerbetreibende am Mittwochabend, 18.10.2017, eine ungewöhnliche Protestaktion.
Rund 80 Läden verhängten zwischen 17 und 19 Uhr ihre Schaufenster mit Laken und Zeitungspapier.
Nichts darf man selber machen… — Ein stadtpolitisches Statement zur Räumung der Volksbühne

Nichts darf man selber machen…

Die Volksbühne war in den letzten Monaten Gegenstand und Thema einer gesellschaftlichen Debatte über die Kulturpolitik in Berlin. Dann wurde sie Ort und Arena dieser Auseinandersetzungen. Die interventionistische Inszenierung erzwang eine Positionierung der Beteiligten und die am Donnerstag erfolgte Räumung legte die Interessen und Kräfteverhältnisse der Berliner Kultur- und Stadtpolitik offen. Es ging und geht nicht nur um Fragen der Programmgestaltung und des Personals, sondern vor allem darum, für und mit wem Theater in Berlin gemacht werden soll. Eine jahrelange Debatte darüber, was Kunst sein sollte, wie Kultur unsere Stadt verändert und wie die oft prekäre Kulturarbeit in Berlin angemessen bezahlt werden könnte, musste mit der Besetzung der Volksbühne endlich auch öffentlich verhandelt werden. Die Forderung nach einer kollektiven Intendanz verstehen wir als das Begehren nach einer möglichst breiten und vielfältigen Mitgestaltung an all den Fragen, die das Theater und die Kulturpolitik betreffen.